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Nur noch wenige Tage und die fünfte Jahreszeit “Karneval“ ist in vollem Gange und es beginnt die Zeit des Küssens = “Bützen“.
Die meisten Jecken sind seit dem 11.11. gerüstet, freuen sich auf dem Start an Altweiber um 11:11 Uhr und auf den Beginn des Straßenkarnevals.

Bützen, das “Küsschen geben“, ist Ausdruck von Freude und Frohsinn und im Karneval unverzichtbar.
Allerdings sollte “das Bützen“ nicht verpflichtend sein und als sexuelle Anmache ausgeschlossen werden.

Woher stammt das Bützen?

Das Bützje, stammt ab vom Wort Butz.
Damit wurde ursprünglich ein Kobold oder Zwerg beschrieb.
Das Bützen ist Bestand des rheinischen Karneval und dort nicht wegzudenken.
Der Butz, so sagt die Legende, ist auf einen ernsthaften Hintergrund zurück zu führen.
Angelehnt an das Alte Testament, indem Auge um Auge, Zahn um Zahn beschrieben ist, sagt man in Köln mit einem Augenzwinkern “Butz widder Butz“.
Mit dem Bützen wird das Verteilen von „Küsschen“ im Karneval gemeint.
Bevorzugt sind Wangen oder Mund und das ist als freundschaftliche Geste ohne Hintergedanken gemeint.

Gerade zu Altweiber, dann wenn die Frauen die Macht der Männer für einen Tag übernehmen und die Regierungsgewalt übernehmen wird viel gebützt.
Vor allem dann, wenn die Rathäuser gestürmt und die Krawatten abgetrennt werden um die Entmachtung zu beschreiben, werden Männer mit einem “Bützchen“ belohnt.

Im normalen Alltag eines Paares wäre das undenkbar und würde zum Konflikt führen.
Doch im Karneval wird “gebützt“ was das Zeug hält.

Wie entstand der Karneval?

Ob Fasching, Fasnet, Karneval oder Fastelovend, gemeint ist die Zeit vor Aschermittwoch, in denen das Leben einmal so richtig auf den Kopf gestellt wird.

Karneval, lateinisch “Carne vale“, bedeutet Fleisch, lebe wohl.
Bereits im 12. Jahrhundert war es den Christen wichtig, vor den 40 Fastentagen eine Zeit der Völlerei und Sinnesfreuden vorzuschieben.
Fleisch, lebe wohl war die Devise in der Zeit des Fastens, denn da waren Milch, Fette und Fleisch tabu und wer gläubig war folgte dem auch.
Rollenspiele zum Karneval wurden gemacht um zu zeigen, wie sehr die Menschen in ihren Leben gefangen waren.

Die wichtigsten Tage des närrischen Treibens werden begrenzt auf Donnerstag vor Fastnachtsonntag bis Fastnachtdienstag.
Bereits im 12. als auch 13. Jahrhundert wurde der Karneval unter den Adelsleuten gefeiert, dann jedoch durch Krieg und Reformation ad acta gelegt.

Unter der Regierung der Kurfürsten wurde der venezianische Karneval im 18. Jahrhundert aus Italien eingeführt.
Der in Italien bereits seit dem 11. Jahrhundert gelebt wurde.
Napoleon verbot kurzerhand die Masken.
Durch die französische Besetzung weiter Teile Deutschlands, so auch die des Rheinlands, ließen sich die Menschen ihre Narrenfreiheit nicht mehr nehmen und verspotteten während den tollen Tagen die Besatzungskräfte.

Der erste Rosenmontag, so ist es geschrieben, fand 1823 in Köln statt.

Was sind die Spätfolgen nach Karneval und Bützen?

Übrig bleibt nach dem Faschingsdienstag der Aschermittwoch und da ist bekannter Maßen alles vorbei.
Die Bützerei hat ein Ende und die Straßen sind wieder frei von Kamelle und Faschingsgedöns.

Was übrig bleibt ist oft der Katzenjammer, nach Alkohol und Fremdküsserei.
Machen Sie sich als erstes bewusst, dass ein amouröses Abenteuer im Karneval nicht die Probleme und Konflikte in Ihrer Beziehung lösen wird.

Häufig sind es nicht gelebte Bedürfnisse, unerfüllte Wünsche in Kombination mit einer konfliktbeladenen Beziehungs-Kommunikation, die ein schnelles Abenteuer während der Karnevalszeit möglich machen.

Unbehagen, kaum Nähe, Langeweile, Einöde und das Gefühl von Resignation lassen einen Flirt in der Anonymität des Karnevals zum Highlight werden.

Sprechen Sie mit Ihrem Partner über Ihren Frust, die nichtgelösten Themen und vor allem über Ihre Bedürfnisse.

Natürlich gibt es Beziehungen in denen nur noch gestritten wird, die unglücklich sind und wo es besser ist sich zu trennen.
Doch das ist kein Grund, ohne Gespräch eine Affäre während der Karnevalszeit zu beginnen um dadurch den Ausstieg aus der unglücklichen Beziehung zu realisieren.

Zu stoppen, mit dem Partner zu reden und beim Angebot des Abenteuers nein zu sagen anstatt es anzunehmen, das ist respektvoll.

Ob Sie zum Bützen ja, oder zum amourösen Abenteuer nein sagen, das entscheiden Sie.

Ich wünsche Ihnen eine “närrische“ Woche.

Passen Sie gut auf sich auf.

Sabine Lahme ist Inhaberin der Lebens-Linie | Beratung - Coaching - Wandel. Düsseldorfs erste Adresse für Paar- und Eheberatung sowie Beziehungs-Coaching. – Von Karneval, Bützen und den Spätfolgen.

Von Karneval, Bützen und den Spätfolgen.

Ihre
Sabine Lahme

Beziehungs-Coach mit jahrelanger Erfahrung als geprüfte Psychologische Beraterin. Systemischer Coach für die Bereiche private Partnerschaft, berufliche und private Entwicklung, Unternehmens-Coach, Management-Coach,Fach- und Führungskräfte-Coach, sowie Expertin bei Ehekrisen, Paarkonflikte und Beziehungsproblemen.